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114 Route 14.HAIDEBABAD. Von Wadiund, da der Fürst meist die Sirdarvilla in der östl. Vorstadt
Malakpet bewohnt, auch vernachlässigt. Zwei Höfe sind von Säulen-
hallen
in weißem Stuck italienischen Stils umgeben; in der Mitte
Marmorbassins mit Springbrunnen. Auf der Südseite des Haupthofs
liegt der Empfangssaal für Europäer, daneben ein Zimmer für den
englischen Residenten; auf der Nordseite der Empfangsraum für
Eingeborene, eine halbrunde Halle. Die Wohnräume mit dem
Harem werden nicht gezeigt. Die Höfe sind voll von Dienern,
prächtigen Pferden, Elefanten u. dgl.

20 Min. südl. von Haiderâbâd erhebt sich wirkungsvoll auf
einem Hügel der Falaknama (d. h. Himmelsblick), ein ehem. Mini-
sterpalast
, von einem französischen Baumeister im Renaissancestil
errichtet und mit großer Pracht europäisch ausgestattet, seit 1897
im Besitz des Nizâm. Von der Terrasse hat man eine herrliche
*Aussicht auf die von Gärten und Stauseen umgebene Stadt, n.w.
fern die Ruinen von Golkonda, ringsum die wilde Felslandschaft.
Von den Stauseen hat der Mîr Alam, ½ St. westl. vom Falaknama,
einen Umfang von 13km; die Baukosten des 1000m l. Granitdamms
beliefen sich auf Mill. Mark.

10km westl. von der Vorstadt Châdar Ghât liegt am l. Flußufer
das alte Golkonda, einst Residenz und Hauptfestung der Kutb
Shâhî
(S. 111), deren glänzende Hofhaltung und ungeheurer Besitz
an Diamanten den Namen Golkondas mit dem Begriff märchenhaften
Reichtums verknüpft haben. Die Ruinenstätte ist von gewaltigen
Granitmauern umschlossen, mit 87 Bastionen, auf denen noch die
alten Kanonen liegen. Die Flügel des Osttors, durch das man ein-
tritt
, sind mit Eisenspitzen gegen Elefantenangriffe bewehrt. Im
westl. Teile des Stadtgebiets ragt auf isoliertem Fels 107m über
der Ebene die Zitadelle auf, die noch als Staatsgefängnis dient.
Vom Eingangstor, wo die Wache den Erlaubnisschein abfordert
(S. 112), steigt man durch einen dreifachen Befestigungsring hin-
auf
zum Fürstenpalast, wo man von dem steinernen Thronsitz auf
dem Dache eine weite *Rundsicht hat. Außerdem besucht man
noch die Grabdome der Kutb Shâhî, die in stimmungsvoller Um-
gebung
n.w. außerhalb der Stadtmauer liegen, im ganzen 18, von
Gartenanlagen umgeben. Zwischen dem Stadtwall und der Garten-
mauer
das Grab des Abdullah Kutb Shâh (1635-72). Nördl. außer-
halb
der Gartenmauer das Grab des Mohammed Kulî Kutb Shâh
(1580-1612), des Gründers von Haiderâbâd, und seiner Gattin Hayat
Baksch Begam
( 1617), 55m hoch. Die schön gemeißelten Sarko-
phage
sind meist aus schwarzem Basalt oder Grünstein. Das Grab
des letzten Kutb Shâh, Abu’l Hassan, der als Gefangener Aurang-
zebs
in der Festung Daulatâbâd (S. 117) endete, ist nur bis zum
Anfang der Kuppel gediehen.